Weichtiere in und um Rheinland-Pfalz

Bythiospeum rhenanum (Rheinische Brunnenschnecke)

Überregionale Verbreitung

Endemisch: Obere Rheinebene

Regionale Verbreitung

Endemisch: Obere Rheinebene von Freiburg bis fast Mainz, möglicherweise auch bis Basel.

loc.typ.: römischer Brunnen bei Ihringen. In Rheinland-Pfalz konnte die Art rezent bisher nur als Leergehäuse unbekannten Alters am Eich-Gimbsheimer Altrhein nachgewiesen werden (Groh & Gerber 1985). Zur genauen Ermittlung des Verbreitungsgebietes und der Vorkommen sind gezielte Unter­suchungen an Grundwasserpegeln, in Filtern von Wasserwerken und Brunnenanlagen im Ober­rheingraben notwendig.

Lebensraum

Die Art lebt an Steinen sitzend im Intestitial der Grundwasserleiter. In Rhein­land-Pfalz bildet der „Grundwassersee“ im Oberrheingraben den Hauptlebensraum der Art.

Nahrung

Die Art Ernährt sich vermutlich von Bakterienbelägen die sie im Interstitial bzw. Grunwassserkörper abweidet.

Gefährdung

Kies und Sandabbau im Oberrheingraben – insbesondere Baggerseen – zerstören den Lebensraum. Eventuell geht auch von der Trinkwassergewinnung und der damit ver­bun­denen Grundwasser­absen­kung eine Gefahr aus. Als weitere Gefährdungsmöglichkeit kommt der Einsatz toxischer Pflanzenschutzmittel im Acker- und Gemüseanbau hinzu, die ins Grund­wasser einge­schwemmt werden, sowie der Eintrag von Düngemitteln ins Grund­wasser.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die Schnecke hat ein zylindrisch turmförmiges Aussehen, das Gehäuse wird maxi­mal 2,6 mm hoch.

Die einzelnen Arten der Gattung der Brunnenschnecken (Bythiospeum) sind relativ schwierig auseinander zu halten, in der Regel sind jedoch die Populationen der ein­zelnen Arten durch geographische Restriktion von einander getrennt. In Rheinland-Pfalz kommen zwei Arten bzw. Unterarten vor, neben der Nominatunterart kommt auch die Unterart B. r. septentrionale vor. Die beiden Taxa haben zwar ein benachbartes Verbrei­tungs­gebiet, bisher ist aber keine Überschneidung bekannt. Während die Nominatunterart in Rhein­land-Pfalz bisher nur im Grundwasser des Oberrheingrabens bzw. in Rhein-Genisten nachgewiesen werden konnte, kommt die Unterart B. r. septentrionale nur in Quellen im oberen Mittelrheintal vor. Die Gehäuse haben eine entfernte Ähnlichkeit mit der Neuseeländischen-Zwergdeckelschnecke (Potamo­pyrgus antipodarum), die jedoch größer wird und in Bächen und Flüssen lebt.

Im Main- und Neckar-Einzugsgebiet kommen weitere Brunnenschneckenarten vor. Eine Verschleppung in den Rhein ist möglich.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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