Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Brintesia circe (Weißer Waldportier)

Überregionale Verbreitung

Der Weiße Waldportier ist nur in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen zu finden. Die Art ist aber überall nur relativ selten anzutreffen.

Regionale Verbreitung

Im ArtenFinder liegen uns 112 Meldun­gen des Weißen Waldportiers vor. Die Funde gelangen überwiegend im Pfälzer­wald, aber auch in den angrenzenden südlichen Mittelgebirgen, vor allem rund um den Truppenübungsplatz Baumhol­der und im Nahetal bei Bad Sobernheim.
Insgesamt gilt die Art in Rheinland-Pfalz als vom Aussterben bedroht. Am häufigs­ten ist sie noch im Pfälzerwald zu finden, dort steht sie auf der Vorwarnliste. In den warmen Flusstälern des nördlichen Rheinlandes gilt der Falter als ausgestor­ben bzw. verschollen. Es gibt keine Nach­weise aus der Eifel, dem Hunsrück und dem Westerwald/Taunus-Gebiet.

Lebensraum

Der Weiße Waldportier lebt an wärmebe­günstigten, besonnten, trockenen Stand­orten. Man findet ihn in Waldmänteln, Kahlschlägen, auf Windwurfflächen so­wie an südexponierten Hängen. Mitunter trifft man die Falter auch in Feuchtwie­sen, an Straßenrändern oder in Gärten an. Der geschlossene Wald wird gemie­den (Schulte et al. 2007). Die Flughabi­tate sind auch die Entwicklungshabitate der Art.

Nahrung

Die Raupen fressen an Gräsern, die Falter saugen bevorzugt an violetten Blüten, beispielsweise an Wiesen-Flo­ckenblume oder Feld-Thymian.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Prinzipiell ist die Art nicht leicht vom Gro­ßen und Kleinen Waldportier zu unter­scheiden, diese gelten aber in Rhein­land-Pfalz als ausgestorben bzw. vom Aussterben bedroht, weshalb das Ver­wechslungsrisiko äußerst gering ist. Im Flug ist der Falter je nach Entfernung nicht immer leicht von den anderen gro­ßen Tagfaltern wie dem Großen Eisvogel und den Schillerfaltern zu unterscheiden. Man kann den Weißen Waldportier aber gut anhand seiner Hinterflügelunterseite identifizieren. Dort besitzt er eine auffäl­lige weiße Submarginalbinde und in Flü­gelbasisnähe eine ebenfalls weiße, aber unvollständige Binde. Da der Falter meist mit zusammengeklappten Flügeln sitzt, ist dies gut zu sehen. Im Vorbeiflug ist die Trennung vom Ockerbindigen Samtfalter auch nicht immer leicht.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Der Weiße Waldportier fliegt in einer Generation. Im ArtenFinder liegen Mel­dungen von Mitte Juni bis Mitte Sep­tember vor. Die bisher früheste Beobach­tung wurde am 13.06.2014 gemeldet (N. Scheydt, Albersweiler im südlichen Pfälzerwald), die bisher späteste am 13.09.2013 (N. Scheydt, südlich Lud­wigswinkel im südlichen Pfälzerwald). Die Meldungen im ArtenFinder zeigen eine erste Häufung Anfang Juli und eine zweite Mitte August, was vor allem im Jahr 2014 zu beobachten war. Schulte et al. (2007) ist zu entnehmen, dass die Au­toren ähnliche Beobachtungen machen konnten. Sie vermuten, dass dies auf das Verhalten der Falter zurückzuführen ist, die sich bei großer Hitze und Trockenheit in Verstecke zurückziehen und erst bei entsprechender Witterung wieder auf­treten.


ArtenFinder-Meldekarte

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