Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Rallus aquaticus (Wasserralle)

Überregionale Verbreitung

Von Island und N-Afrika über die gemäßigte und subtropische Zone Eurasiens bis nach Japan verbreitet, vom Tiefland bis in die mittlere, teils auch bis in die Berglagen vorkommend. Der Bestand in Europa wird sehr grob auf 129 - 239 T. BP (in M-Europa 30 - 60 T. BP) geschätzt und als stabil betrachtet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Wasserralle ist ein regelmäßiger Brut-und Jahresvogel, der in Rheinland-Pfalz in geeigneten Lebensräumen weit verbrei­tet ist. Vorkommen finden sich an allen größeren Gewässern in Rheinland-Pfalz von der Rheinebene bis zu den hohen Mittelgebirgen. Die meisten Brutvögel verlassen Rheinland-Pfalz im Winter. Im Herbst kommen Durchzügler und Win­tergäste aus anderen Regionen vor. Zur Zeit liegen 71 ArtenFinder Meldungen vor.

Lebensraum

Die Wasserralle lebt in Feuchtgebieten mit offener Wasserfläche und Verlan­dungszonen mit dichtem Röhricht-, Seg­gen- oder Binsenbewuchs. Im Winter kann man die Art an eisfreien Wasserstel­len wie Gräben und Bächen beobachten.

Fortpflanzung

Das meist aus Schilfhalmen und Riedgräsern bestehende Nest wird am Gewässerrand in schützender Vegetation gebaut. Brutperiode ab Ende April, Anfang Mai. Die 7 - 10 Eier werden ca. 20 Tage bebrütet. Die Jungen werden nach 3 - 4 Wochen selbständig, erreichen ihre volle Flugfähigkeit aber erst mit ca. 7 - 8 Wochen. Ein bis zwei Jahresbruten (zit. in GLUTZ et al. 1981).

Nahrung

Die Nahrung der Wasserralle besteht fast ganzjährig überwiegend aus Insekten (Larven und Imagines), kleinen Schnecken und Krebstieren. Es wurden auch Fischchen, Amphibien, Kleinsäuger und gelegentlich auch Kleinvögel nachgewiesen.

Verhalten

Tagaktiv. Zieht nachts. Läuft und schwimmt ähnlich wie das Teichhuhn, dabei ebenfalls mit dem Kopf und Schwanz wippend. Klettert auch geschickt in den Ufergehölzen. Nahrungserwerb pickend auf Schlamm- und Schlickflächen sowie beim Schwimmen. Kleine Fischchen und andere kleine Wirbeltiere werden durch schnelles Zustoßen erbeutet. Fast ganzjährig territorial, im Winter gelegentlich Trupps bildend.

Gefährdung

Die Bestandsentwicklung der Wasserralle ist vor allem durch Beeinträchtigung und Verlust von Lebensraum infolge von Schadstoff-Einleitungen, Störungen durch Freizeitaktivitäten gebietsweise erheblich gefährdet.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Teichhühner sehen farblich ähnlich aus, sind aber deutlich größer und haben nur einen kurzen Schnabel, dazu die auffälligen grünen Füße.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Wasserralle kann in Rheinland-Pfalz ganzjährig beobachtet werden. Ein Mel­dungsschwerpunkt zeichnet sich bisher im Frühjahr im Zeitraum von März bis Mai ab.


ArtenFinder-Meldekarte

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