Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Streptopelia turtur (Turteltaube)

Überregionale Verbreitung

Über die subtropische, mediterrane und gemäßigte Zone von den Kanaren über N-Afrika und Europa bis China verbreitet, bevorzugt an wärmeren Standorten wie Tief- und Flussebenen. In Europa wird der Brutbestand auf 1,9 - 2,4 Mio. BP geschätzt und als mäßig abnehmend eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten nur ca. 390 - 730 T. BP (zit. nach BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Die Turteltaube ist ein regelmäßiger Brut­vogel in geeigneten Lebensräumen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz. Die Brutvögel verlassen unser Bundesland im Winter, im Herbst kommen Durchzügler aus anderen Regionen vor. Die Turtel­taube besiedelt vor allem die trocken­warmen Gebiete Rheinhessens und der Rheinniederung. In den übrigen Landes­teilen ist sie vergleichsweise selten anzu­treffen. Zur Zeit liegen 159 Beobachtungen vor.

Lebensraum

Die Turteltaube bewohnt die halboffene Kulturlandschaft mit Krautfluren und Hecken, Gehölzen und Waldrändern, meist in der Nähe von Gewässern. Stel­lenweise brütet die Art auch in ausge­dehnten, mit Lichtungen aufgelockerten Wäldern. Auch auf Streuobstflächen, in Parks und gebietsweise im Siedlungsbe­reich kann man die Turteltaube vereinzelt beobachten.

Fortpflanzung

Neststand in Sträuchern wie Weißdorn und in Bäumen, bevorzugt im unteren Kronenbereich. Das Nest ist ein flacher Bau aus dürrem Reisig, gelegentlich werden auch alte Nester von Sperber, Ringeltaube oder Elster angenommen. Die meist zwei Eier werden ab Mitte Mai gelegt und ca. 14 Tage bebrütet. Nestlingsdauer 18 - 23 Tage. Eine bis zwei Jahresbruten, was nach GLUTZ & BAUER (1980) sowie WÜST (1986) aber nur unzureichend belegt ist, nach BEZZEL (1985) sind 2 Bruten die Mehrzahl.

Nahrung

Überwiegend Sämereien und Früchte von Wildkräutern wie Erdrauch und Vogelmiere, Getreidekörner sowie Samen von Fichte und Kiefer. Gelegentlich auch Insekten.

Verhalten

Tag- und dämmerungsaktiv. Zieht überwiegend nachts. Bewegt sich ähnlich wie die Türkentaube. Ruft revieranzeigend aus der Deckung heraus. Sehr scheu, reagiert stark auf Störungen am Brutplatz.

Gefährdung

Gebietsweise wurde seit den 1970er Jahren ein dramatischer Bestandsrückgang festgestellt, im Rheinland nahm der Bestand um ca. 10% ab (zit. nach BAUER & BERTHOLD 1997). Als wichtigste Gefährdungsfaktoren gelten hohe Abschußzahlen auf dem Frühjahrszug.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisher 160 Meldungen aus Rheinland-Pfalz gingen zwischen Mitte April und Anfang September ein. Winter­beobachtungen gibt es keine.


ArtenFinder-Meldekarte

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