Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Aegolius funereus (Raufußkauz)

Überregionale Verbreitung

Über die nördliche und gebietsweise über die gemäßigte Zone zirkumpolar verbreitet. Der europäische Bestand wird sehr grob auf ca. 37 - 71 T. BP geschätzt und als stabil bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten nach Angaben von BAUER & BERTHOLD (1997) ca. 5 - 7 T. BP. Der Rauhfußkauz ist auch Brutvogel der Nordvogesen (MULLER 1988), wo ca. 10 bis 20 BP vorkommen (MULLER 1997).

Regionale Verbreitung

Seltener Brut- und Jahresvogel und es kommen nur wenige Durchzügler aus anderen Regionen vor (DIETZEN et al. 2008). Es gibt in den höheren Mittelgebirgen regelmäßig Brutvorkommen (NATURA2000 Artensteckbrief der Vogelschutz Richtlinie). Zum Beispiel wurden 2008 in der Eifel 27 Brutpaare, im Hunsrück 4 und im Westerwald 6 Brutpaare beobachtet (DIETZEN et al. 2011).

Lebensraum

Besiedelt bevorzugt Nadelwälder sowie Buchen-Tannenwälder in Hanglage. Kommt auch in Laubwäldern vor, wenn Dickungen und Stangenholz der Fichte vorhanden sind. Benötigt unterholzfreie Flächen zum Beuteerwerb und Höhlen zum Brüten.

Fortpflanzung

Brütet fast ausschließlich in Schwarzspechthöhlen, nimmt aber bei Höhlenmangel auch Nisthilfen an. Brutperiode ab Ende März, in guten Mäusejahren auch früher. Gelegegröße meist 3 - 6 Eier. Brutdauer ca. 28 Tage. Nestlingsdauer etwa 30 Tage. In der Regel eine Jahresbrut (GLUTZ & BAUER 1980).

Nahrung

Hauptsächlich Wühl- und Langschwanzmäuse. In schlechten Mäusejahren größere Anteile von Spitzmäusen und Kleinvögeln.

Verhalten

Nachtaktiv, nur gelegentlich, wie an kalten Wintertagen, tagaktiv. Während der Balzzeit ruft der Rauhfußkauz gelegentlich vor Sonnenuntergang. Fliegt gradlinig und kann auch im Aufwind segeln. Nahrungserwerb durch Ansitzjagd sowie aus dem Rüttelflug heraus.

Gefährdung

Der Rauhfußkauz ist mittlerweile in vielen Regionen wieder verbreitet, findet aber oft aufgrund unökologischen Waldbaus mit kurzen Umtriebszeiten keine Brutmöglichkeit (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Sperlingskauz und Rauhfußkauz können miteinander verwechselt werden. Der Sperlingskauz ist wesentlich kleiner und hat einen proportional kleineren Kopf und kürzere Flügel. Er fliegt etwas wellenförmiger und bevorzugt Baumspitzen als Singwarte, während der Rauhfußkauz eher das Innere von Baumkronen nutzt. Sein Gesichtsausdruck wirkt ernst, der des Rauhfußkauzes eher erstaunt. Die Jungvögel (Ästlinge) des Rauhfußkauzes sind hauptsächlich schokoladenbraun, beim Sperlingskauz sind sie den Adultvögeln ähnlich, jedoch mit weniger braunen Flecken auf der Unterseite und ohne weiße Sprenkel auf dem Scheitel. Der Gesang des Rauhfußkauz ist laut und weit zuhören “po-po-PO-PO-PO-PO”, der Sperlingskauz singt etwas leiserer mit einer Reihe von langgezogenen hohen Pfeiftönen “hjük”; sein häufigster Ruf ist eine Serie von langgezogenen ansteigenden Pfeipftönen (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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