Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Bubo bubo (Uhu)

Überregionale Verbreitung

Von N-Afrika über Eurasien bis zur Taiga im N sowie bis nach S-Indien verbreitet. Der europäische Bestand wird auf ca. 10 - 13 T. BP geschätzt und als verletzlich eingestuft (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In Rheinland-Pfalz erlosch das Brutvorkommen gegen 1960 (GLUTZ & BAUER 1980). 1979 gab es nach Wiederansiedlungen wieder 3 - 5 Paare (BAUER & THIELCKE 1982). Heute kommt der Uhu nach den vielen Auswilderungen (vgl. HERRLINGER 1973), wie z.B. mit ca. 100 Individuen im benachbarten Saarland (ROTH et al. 1990), an vielen geeigneten Habitaten in Rheinland-Pfalz vor.

Regionale Verbreitung

Durch Wiederbesiedlung und Areal­ausweitung sowie durch erfolgreiche Schutzmaßnahmen ist der Uhu wieder ein regelmäßiger Brut- und Jahresvogel in geeigneten Lebensräumen in allen Landesteilen von Rheinland-Pfalz. Die Eifel ist ein landesweit bedeutendes Ver­breitungszentrum des Uhus. Seit 2010 wurden rund 200 Meldungen in Rhein­land-Pfalz erbracht.

Lebensraum

Der Uhu benötigt zum Brüten deckungs­reiche Felswände oder geröllreiche Steilhänge mit vor Regen geschützten Absätzen oder Nischen. Bevorzugt lebt die Art in einer durch Wald gegliederten Offenlandschaft. In Gebieten, in denen es an entsprechenden Strukturen man­gelt, kommen auch Baumbruten vor, ausnahmsweise nistet der Uhu auch am Boden oder an alten Gebäuden.

Fortpflanzung

Der Horststand befindet sich an wettergeschützten Stellen in Felswänden mit „überdachten“ Querbändern und in Nischen, wo Sträucher oder Bäume zusätzlich Deckung bieten. Der Horst ist eine freigescharrte Mulde auf dem Nischenboden, bei wiederholten Bruten werden die Eier auch auf Schichten von Federn und zerstoßenen Gewöllen gelegt. Brutperiode ab Februar, meist gegen März. Gelegegröße 2 - 4 Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 34 Tage. Die Jungvögel verlassen die Horstmulde meist mit 4 - 5 Wochen, werden aber erst mit ca. 9 Wochen flugfähig (zit. in GLUTZ & BAUER 1980). Eine Jahresbrut.

Nahrung

Der Uhu hat ein großes Beutetierspektrum. Neben Igeln und großen Anteilen von Kaninchen sind auch andere Säuger von der Maus bis zur Größe junger Füchse sowie Vögel ab Sperlingsgröße, gelegentlich bis zu Habicht und Reiher, aber auch Käfer, Grillen etc.

Verhalten

Dämmerungs- und nachtaktiv, zur Brutzeit auch tagaktiv. Bewegt sich am Boden hoppelnd und springend, fliegt „adlerartig“ gleitend sowie mit gleichmäßigen Flügelschlägen. Beuteerwerb durch niedrige Pirschflüge sowie von Ansitzwarten aus.

Schutzmaßnahmen

Besonderer Schutz der Brutvorkommen.

Gefährdung

Neben Verlusten durch Freileitungen und Straßenverkehr war die direkte Verfolgung die Hauptursache für das gebietsweise Erlöschen der Brutbestände.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

Dieses Diagramm benötigt JavaScript. Falls Sie diese Statistik anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.

Der Uhu wird in Rheinland-Pfalz ganz­jährig gemeldet, wobei ein deutlicher Meldungsschwerpunkt im Frühling und Frühsommer liegt. Der Uhu lebt tagsüber versteckt und unauffällig, wodurch er sich Zufallsbeobachtungen weitgehend entzieht. Seine markanten nächtlichen Rufe sind schon ab Oktober, besonders aber zwischen Januar und März zu hören.


ArtenFinder-Meldekarte

Die Verbreitungskarte benötigt JavaScript. Falls Sie diese Karte anzeigen lassen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser JavaScript ein.