Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Muscicapa striata (Grauschnäpper)

Überregionale Verbreitung

Von N-Afrika bis Pakistan, über W-Europa bis SO-Baikalsee und NO-Mongolei, über die boreale, gemäßigte und mediterrane Zone verbreitet. In M-Europa von der Küste bis ins Bergland weit verbreitet, jedoch geringe Siedlungsdichte. Der europäische Bestand wird mit 7,1 - 8,8 Mio. BP als „mäßig abnehmend“ bewertet (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Infolge der Witterungsabhängigkeit und der Verluste während des Zuges können stärkere Bestandsschwankungen auftreten. Der Bestand ist in vielen Regionen Mitteleuropas seit Jahrzehnten rückläufig (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Regelmäßiger Brut- und Sommervogel in bestimmten Teilen von Rheinland-Pfalz, was rund 100 Meldungen im ArtenFinder belegen. Die Brutvögel verlassen Rheinland-Pfalz im Winter und es kommen häufig Durchzügler aus anderen Regionen vor (DIETZEN et al. 2008), (Mai. - September).

Lebensraum

Randlagen von lichten Laub-, Misch- und seltener Nadelwäldern, größeren Gehölzen, Gärten und Parks. Besiedelt halboffene und offene Landschaften, Dörfer, Friedhöfe sowie Wohnviertel mit lichtem Baumbestand, selten in Innenstädten. Der Grauschnäpper benötigt horizontal und vertikal gegliederte Lebensräume, wie lockere Altbaumbestände. Bevorzugt werden Habitate mit exponierten, besonnten Ansitzmöglichkeiten.

Fortpflanzung

Neststandorte sind Höhlen und Halbhöhlen, bevorzugt in alten Bäumen sowie Nischen an Gebäuden. Neststandort meist in 1 - 15 m Höhe. Das Nest ist napfförmig und wird vom Weibchen ziemlich locker aus Halmen und Fasern gebaut. Innenpolster aus Tierhaaren. Die Eiablage erfolgt witterungsabhängig, meist ab Ende Mai, Anfang Juni. Gelegegröße 2 - 6, im Mittel 4,8 Eier. Brutdauer 11 - 15 Tage, Nestlingsdauer 12 - 16 Tage. Jungenanzahl durchschnittlich 4,1. Die Ausflugsrate korreliert mit der Witterung. Ausgeprägte Brutortstreue, daher können gleiche Partner wiederholt zusammen brüten. Ein bis zwei Jahresbruten (BEZZEL 1993).

Nahrung

Größere Fluginsekten wie Schwebfliegen, andere große Fliegen, Schmetterlinge, fliegende Ameisen und weitere Hautflügler. Auch Raupen und sonstige kleine Wirbellose als Nestlingsfutter.

Verhalten

Tagaktiv. Nachtzieher. Aufrechte Sitzhaltung, nach Landung bzw. bei Erregung Flügelzucken. Fangflüge häufig von derselben Warte aus. Sucht gelegentlich auch Insekten und deren Larven an Ästen. Meist Einzelvögel (außer im Familienverband). Dem Menschen gegenüber wenig scheu.

Gefährdung

Ursachen des Bestandsrückgangs im Brutgebiet sind Beeinträchtigungen im bzw. der Verlust von Lebensraum. Vor allem das Entfernen alter Baumbestände mit Totholzanteilen sowie Verlust von Brutnischen an Gebäuden im Siedlungsbereich.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Folgende Schnäpper-Arten lassen sich miteinander verwechseln: Der Trauer-, der Halsband-, der Grau-, der Zwerg- und der Halbringschnäpper.
Der Zwergschnäpper ist die kleinste Art. Ältere Männchen können rote Kehlen besitzen, zudem ist ein weißes Abzeichen am Beginn der Schwanzfedern sichtbar. Der Grauschnäpper ist rundum grau, mit leichten grauen Streifen auf der Brust und fehlendem weißen Flügelfeld. Der Halbringschnäpper hat ein weißes Halsband zwischen schwarzem Kopf- und Rückenbereich und ist im Nacken nicht geschlossen. Der Halsbandschnäpper und der Trauerschnäpper zählen als Zwillingsart. Beim Halsbandschnäpper reicht das weiße Halsband volständig herum und er weist ein weißes Bürzel auf. Der Trauerschnäpper kommt sowohl in braun-weißen als auch in schwarz-weißen Kleidern vor, der weiße Flügelfleck ist dabei aber immer deutlich zu erkennen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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