Libellen in und um Rheinland-Pfalz

Coenagrion scitulum (Gabel-Azurjungfer)

Überregionale Verbreitung

Diese südliche Art mit Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum wurde 1922 zum ersten Mal in Deutschland bei Freiburg nachgewiesen. Hinwesie auf Bodenständigkeit liegen seit 2002 vor.

Regionale Verbreitung

Mit  nur  44  Meldungen  im  ArtenFinder gehört  die  Gabel-Azurjungfer  zu  den aktuell  am  seltensten  gemeldeten  Libellenarten  in  Rheinland-Pfalz.  Sie  wird hauptsächlich entlang der Mosel, in der
nördlichen  Oberrheinniederung  und  im Vorderpfälzer  Tiefland  beobachtet.  Die Art  breitet  aktuell  ihr  Verbreitungsareal nach Nordosten hin aus. Darüber hinaus kann  sie  mittlerweile  auch  in  größeren Höhen  gefunden  werden.  So  liegt  das bisher höchste bekannte Fortpflanzungsgewässer im Hunsrück bei 495 m ü. M. (Willigalla 2016b). Der Fund ist hier kartografisch noch nicht dargestellt.  Nachweise in Rheinland-Pfalz sind im Rheintal seit  2006  (Glitz  2008)  und  in  der  Pfalz seit  2008  (Lingenfelder  2008)  bekannt.

Lebensraum

Die Gabel-Azurjungfer lebt vor allem an kleineren bis mittelgroßen, sonnenexponierten  Stillgewässern  mit  stark  ausgeprägter  Unterwasser-Vegetation.  Diese Gewässer  sind  meist  klimatisch  günstig gelegen. Am Ufer entwickeln sich häufig dichte  Bestände  der  Schlanken  Segge, der Flatter-Binse oder des Blutweiderichs. Die  Larven  leben  in  Ufernähe  zwischen Tauchblättern  (Sternberg  &  Buchenwald 1999).

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands wird die Gabel-Azurjungfer als extrem selten geführt.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die  Gabel-Azurjungfer kann mit den übrigen Azurjungfern, vor allem mit der Fledermaus-Azurjungfer,  verwechselt wer den. Zur Bestimmung sollten stets Männchen betrachtet werden. Die wichtigsten  Erkennungsmerkmale  sind  die schwarze Zeichnung  auf  dem  2.  Hinterleibssegment, deren Form an eine Gabel erinnert und das im Gegensatz zu den anderen Azurjungfern helle Flügelmal. Die  Männchen  fallen  zudem durch ihre geringe Körpergröße auf.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Larvalentwicklung dauert vermutlich ein Jahr (Grebe  &  Rodenkirchen  2015). Die Überwinterung erfolgt im letzten oder vorletzten Larvalstadium. Die ersten schlüpfenden Tiere können in Rheinland-Pfalz  ab  Anfang  Mai  beobachtet werden. Die aktuell früheste Meldung im ArtenFinder stammt vom 13.05.2015 aus der Nördlichen Oberrheinniederung. Die Hauptflugzeit  liegt  im  Juli  und  August. Die bisher späteste Beobachtung in unserem  Portal  wurde  am  29.08.2014  aus dem Vorderpfälzer Tiefland gemeldet.


ArtenFinder-Meldekarte

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